1. zum Inhalt
Sie sind hier: Kölsch-Bibliothek > Historie > Kölner Brauereien zwischen 1229 und 1999

Kölner Brauereien zwischen 1229 und 1999

Hier sollen als erstes die vom Chronisten, Abgeordneten, Bierbrauer und langjährigen Präses der St. Peter von Mailand Bruderschaft Wilhelm Scheben in einem Beitrag des Kölner Sonntags-Anzeiger vom August 1888 aufgeführten Kölner Brauhäuser, genannt werden.

Basis dieser Erhebungen waren die städtischen Kölner Schreinsbücher. Sehr wertvoll sind diese heute in der Bearbeitung von Keussen Hermann vorliegenden Kataster und außerdem die von Wilhelm Scheben wiedergefundenen Mitgliederlisten der St. Peter von Mailand Bruderschaft, die leider verschollen sind.

Beide Publikationen sind die ersten zuverlässigen Quellen, die uns zu diesem Thema bekannt sind.

Die Kölner Brauereien 1229

  • 1229 - Brauhaus "Zu den Weisen" (ad sapientes), Löhrgasse (Nr. unbekannt).
  • 1234 - Brauhaus "Zur Zweipann", Breite Straße 17.
  • 1235 - Brauhaus "Zum Oertchen" ("Im Oertchen"), Ehrenstraße 71 und Ecke Friesenwall.
  • 1267 - Brauhaus "Zum Holz" (auch "Zum "Nyell") Breitestraße 64 und Ecke Langgasse.
  • 1268 - Brauhaus "Zum Hirsch", Cäcilienstraße 32.
  • 1288 - Brauhaus "Zum Bierbaum", Unter Sachsenhausen 47.
  • 1304 - Brauhaus "Zum alten Dom", Marzellenstraße 16.
  • 1311 - Brauhaus "Zum Crülle" (ad circulum), Marzellenstraße 86.
  • 1325 - Brauhaus "Zu Mülenheim", Kleine Budengasse 11 mit Ausgang "Am Hof".
  • 1336 - Klosterbrauerei "Rotes Brauhaus", Maximinenstraße 39.
  • 1359 - Brauhaus "Zur Mühle" (Malzmühle), Eigelstein.
  • 1359 - Brauhaus "Im Vaitzhause", Hohe Straße 27/29
  • 1368 - Brauhaus "Zur Henne", Marzellenstraße 8.
  • 1379 - Brauhaus "Zu den Veelen" (auch "Rotes Brauhaus" - 1229), Blaubach 85.
  • 1392 - Brauhaus "Wadenheim", Maximinenstraße.
  • 1420 - Brauhaus "Middes" (auch "Medehuys"), Follerstraße 66.
  • 1420 - Brauhaus "Zur Stuben" (Stubenbrauhaus), Follerstraße 90.

Die Kölner Brauereien 1412

Aus dem Jahre 1412, in dem bereits das erste Kölner Reinheitsgebot für die in der Stadt Köln gebrauten Biere erlassen wurde, stammt ein Magistrats-Erlaß, in dem bereits 21 qualifizierte und zur Zunft gehörende Brauereien aufgeführt sind. Das war lange vor dem heute noch gültigen allgemeinen Reinheitsgebot des Herzogs Wilhelm IV. von Bayern aus dem Jahre 1516. Diese Liste diente zur steuerlichen Erfassung dieser für den Fiskus anscheinend so wichtigen Handwerksbetriebe. In ihr finden sich einige bereits vorher beschriebene Brauhäuser ebenso wie einige neue noch nicht erwähnte Brauereien.

  • Brauhaus "Auf den Spitzen" (auch "Spitzenbrauhaus"), Spitzengasse 30
  • Brauhaus "Bei und zu Arsberg" (auch Zum Hölzerne Steeg"), Mühlenbach 48
  • Brauhaus "Im Bart", Kammacherbrand (Auf dem Brand 1/3).
  • Brauhaus "Im Bierbäumchen", Unter Sachsenhausen 47/49.
  • Brauhaus "In der Hellen", In der Höhle (Nr. unbekannt).
  • Brauhaus "Sassenhuys", Auf dem Sassenhof (Nr. unbekannt).
  • Brauhaus "Zu den Veelen" (auch "Rotes Brauhaus"), Blaubach 83/85.
  • Brauhaus "Zum Bäumchen", Komödien-straße 28
  • Brauhaus "Zum Eichhorn", Budengasse (Nr. unbekannt).
  • Brauhaus "Zum Esel" (heute "Bier-Esel"), Breitestraße 126.
  • Brauhaus "Zum Juden" (arch "Zum wilden Mann"), Weyerstraße 43
  • Brauhaus "Zum Nyell" ("Zum Holz"), Breitestraße 80
  • Brauhaus "Zum Rabenstein" (auch "Zum alten Raben"), Blaubach 65/67
  • Brauhaus "Zum Roten Brauhaus", (Alte) Maximinenstraße 39.
  • Brauhaus "Zum Sack", Straßburgergasse Nr. unbekannt).
  • Brauhaus "Zum Stern", Holzmarkt 1
  • Brauhaus "Zum Vaitshaus", Hohe Straße 27/29
  • Brauhaus "Zur Bretzen", Sternengasse 3
  • Brauhaus "Zur Portzen" (auch "Zum Oertchen"), Kleiner Griechenmarkt 89/91
  • Brauhaus "Zur Scheeren", Budengasse (Nr. unbekannt).

nach oben

Die Kölner Brauereien 1476

Im Jahre 1476, also gut sechzig Jahre später sind es bereits fünfundvierzig zunftmäßige Brauhäuser, die in der Biersteuerliste der Stadt Köln auftauchen. Ein Grund war die im Jahre 1396 erfolgte Unterzeichnung des Verbundbriefes, der den Kaufleuten und Handwerkern ihre Freiheit garantierte Die Zahl der Brauereien hatte sich in diesem Zeitraum somit mehr als verdoppelt, was auf einen erheblichen Bierkonsum in der damaligen Zeit schließen lässt. Die bekanntesten, bei Wilhelm Scheben genannten Brauhäuser, sind folgende

  • Brauhaus "Auf den Spitzen" oder "Spitzenbrauhaus", Spitzengasse 30
  • Brauhaus "Auf Rom", An der Würfelpforte/Unter Sachsenhausen 38
  • Brauhaus "Bei und zu Arsberg" ("Zum Hölzerne Steeg"), Mühlenbach 48
  • Brauhaus "Sassenhuys", Auf dem Sassen-hof (Am Heumarkt).
  • Brauhaus "Zu den Veelen" (auch "Rotes Brauhaus"), Blaubach 83/85.
  • Brauhaus "Zu den zwei Böcken", Griechentor 1.
  • Brauhaus "Zum Bierbaum", Eigelstein 10.
  • Brauhaus "Zum Bierbäumchen", Unter Sachsenhausen 47/49.
  • Brauhaus "Zum dicken Tommes", Glockengasse 39.
  • Brauhaus "Zum Elephanten" (später "Em Kölsche Boor"), Eigelstein 121/123.
  • Brauhaus "Zum Emmerich", Weyertsraße (Nr. unbekannt).
  • Brauhaus "Zum Esel" (später "Bier-Esel"), Breitestraße 126.
  • Brauhaus "Zum Falken", Schildergasse 90.
  • Brauhaus "Zum Gymnich", Thieboldsgasse 128 und Ecke Lungengasse.
  • Brauhaus "Zum Hirsch", Cäcilienstraße 32.
  • Brauhaus "Zum Hirsch", Kämmergasse 18.
  • Brauhaus "Zum Holz" (auch "Zum Niehl") Breitestraße 64 und Ecke Langgasse.
  • Brauhaus "Zum Krähnchen", Johanniststraße 11.
  • Brauhaus "Zum Kranz", Mühlengasse 1 und Alter Markt.
  • Brauhaus "Zum Lämpgen" (auch "Zum Lämmchen"), Severinstraße 205.
  • Brauhaus "Zum Rabenstein" (auch "Zum alten Raben"), Blaubach 65/67.
  • Brauhaus "Zum Sack", Straßburgergasse (Nr. unbekannt).
  • Brauhaus "Zum Schwanen", Hosengasse 29.
  • Brauhaus "Zum Schwarzwald", Streitzeuggasse 25.
  • Brauhaus "Zum Spaten", Neumarkt 25 und Ecke Thieboldsgasse.
  • Brauhaus "Zum Stern", Holzmarkt 1.
  • Brauhaus "Zum Wolff", Hahnenstraße (Nr. unbekannt).
  • Brauhaus "Zur harten Faust", Weyerstraße 89.
  • Brauhaus "Zur Kraehe" (später "Zum Walfisch"), Auf dem Rotenberg 9.
  • Brauhaus "Zur Linde", An St. Kunibert (Nr. unbekannt).
  • Brauhaus "Zur Portzen" (arch "zum Zum Oertchen"), Kleiner Griechenmarkt 89/91.
  • Brauhaus "Zur Rübe", Apernstraße 75.
  • Brauhaus "Zur Scheeren", Budengasse Nr. unbekannt).
  • Brauhaus "Zur Stuben" (auch "Stubenbrauhaus"), Follerstraße 90.
  • Brauhaus "Zur Unna", An den Dominikanern 2.

nach oben

Die Kölner Brauereien 1798

Auch diese Liste geht auf den Chronisten und Brauer Wilhelm Scheben zurück. Bei der endgültigen Auflösung der Kölner Zünfte durch die französische Revolutionsregierung im Jahre 1798 und gleichzeitigen Einführung der allgemeinen Gewerbefreiheit, existierten in der Stadt Köln noch 90 zünftige Brauhäuser. Bei den meisten Brauereien ist zusätzlich der letzte zünftige Brauer genannt. Einige dieser Brauereien existieren noch heute.

  • Das "München - (Mönchs)Brauhaus", An der Hohen Schmied,
    Ecke An der Rechtsschule - Hohe Straße 155
    (letzter zünftiger Brauer Peter Gottfried BOECKER).
  • Brauhaus "Zur Rübe" am Römerturm, Apernstraße 75
    (letzter zünftiger Brauer Henricus MÜFFLER).
  • Brauhaus "Zum goldenen Löwen", Severinstraße 95
    (letzte zünftige Brauer Henricus WOLFF und Barthel Joseph WINKELHOCH, Ratsherr).
  • Brauhaus "Zur Zweipann", Breitestraße 17
    (letzter zünftiger Brauer Ferdinand NINGELCHEN).
  • Brauhaus "Zur grauen Feder" unter Güldenwaagen, Hohe Straße 131
    (letzter zünftiger Brauer Barthel Christian SCHEBEN).
  • Brauhaus "Zum Morian" am Marzellenstein, Marsilstein 31
    (letzter zünftiger Brauer Petrus KRAKAMP).
  • Brauhaus "Auf Rom" an der Würfelpforte, Unter Sachsenhausen 30
    (letzter zünftiger Brauer Johann Heinrich BROICHER).
  • Brauhaus "Zum Bären", Am alten Ufer 3
    (letzter zünftiger Brauer Heinrich Joseph SCHILLING, Ratsherr).
  • Brauhaus "Zum Birnbäumchen", Unter Sachsenhausen 47/49
    (letzter zünftiger Brauer Henricus REUSCH).
  • Brauhaus "Zum Schwarzwald", Streitzeuggasse
    (letzter zünftiger Brauer Johannes ZAUN, Bürgerhauptmann).
  • Brauhaus "Zum Hufeisen" auf dem Kreidmarkt, Thurmmarkt 54
    (letzter zünftiger Brauer Gerhard Wimmar WAHLERS, Rats- und Bannerherr).
  • Brauhaus "Catherinen Oertchen" Eltmanns-Ort, Severinstraße 183
    (letzter zünftiger Brauer Christian SCHMITZ, Ratsherr)
  • Brauhaus "Zum Bensberg", Eigelstein 81
    (letzter zünftiger Brauer Wilhelm ENGELS).
  • Brauhaus "Zum Berlichs Oertchen", Breitestraße 106
    (letzter zünftiger Brauer Heribert DREESEN).
  • Brauhaus "Zum dicken Thomas (Im dicke Tommes)", Glockengasse 39.
    (kein zünftiger Brauer benannt).
  • Brauhaus "Zum Holz" (DuMont-Carré), Breitestraße 64
    (letzter zünftiger Brauer Cornelius Mathias BADORFF, Ratsherr).
  • Brauhaus "Zum Lieven(Löwen)stein" Unter Spormachern, Hohe Straße 101
    (letzter zünftiger Brauer Franz Josef STEINKRUCKER).
  • Brauhaus "Zur Teschen (Zur Täsch)", Salzgasse 7
    (letzter zünftiger Brauer Christian SCHOLD, Ratsherr).
  • Brauhaus "Zum Bäumchen" vor den Augustinern, Hohe Straße 61
    (letzter zünftiger Brauer Josef Hubert STEINGASS).
  • Brauhaus "Zu den drei Kronen", Weidengasse 11
    (letzter zünftiger Brauer Johann Adam LÖLGEN).
  • Brauhaus "Zum Hahnen", Rheingasse 27 (letzter zünftiger Brauer Johannes WOLTER). Brauhaus "Zum Reuter(Reiter)", Lintgasse 10
    (letzter zünftiger Brauer Mathias JOHNEN).
  • Brauhaus "Zum Falken", Schildergasse 90
    (letzter zünftiger Brauer Laurenz CREMER).
  • Brauhaus "Zur Krone" auf dem Kronenbüchel, Großer Griechenmarkt 6/8
    (letzter zünftiger Brauer Balthasar BREUER).
  • Brauhaus "Zum wilden Mann", Weyerstraße 43
    (letzter zünftiger Brauer Johann Friedrich LIESEN).
  • Brauhaus "Zum Oertchen" an der Kriegpforte, Kleiner Griechenmarkt 89/91
    (letzter zünftiger Brauer Steffen BADORFF).
  • Brauhaus "Zum Halben Mond", Eigelstein 90
    (letzter zünftiger Brauer Leonard Joseph SCHMITZ).
  • Brauhaus "Zum Jungen Raben" auf dem Bach, Blaubach 38
    (letzter zünftiger Brauer Georgius LEMPERTZ, Beigeordnerter).
  • Brauhaus "Zum roten Ochsen", Thurmmarkt 13
    (letzter zünftiger Brauer Johann Georg VOGEL).
  • Brauhaus "Zum roten Brauhaus", Maximinenstraße 39
    (letzter zünftiger Brauer Johann Josef ZÜNDORF, Ratsherr).
  • Brauhaus "Zum Verlorenen Sohn", Buttermarkt 32
    (letzter zünftiger Brauer Mathias SEGSCHNEIDER).
  • Brauhaus "Zum Bäumchen" an der Schmierstraße, Komödienstraße Nr. 28
    (letzter zünftiger Brauer Paulus PLOOG).
  • Brauhaus "Zum Gymnich" (Zum Gymnicher Hof) in dr Diepengass, Thieboldsgasse 28
    (letzter zünftiger Brauer Peter Josef BREWER).
  • Brauhaus "Zum Schwanen" in dr Diepengassen, Thieboldsgasse 102
    (letzter zünftiger Brauer Wernerus REUSCHENBERG).
  • Brauhaus "Zum Ochsen", Ehrenstraße 29
    (letzter zünftiger Brauer Johann SCHUHMACHER).
  • Brauerei "Zum Herrenbrauhaus", ehemaliges Ratsbrauhaus, Martinstraße 31
    (kein Brauer benannt).
  • Brauhaus "Zum Marienbildchen"
    (später "Zur Schreckenskammer"), Johannistraße 42/Ecke Goldgasse (heute Busbahnhof)
    (letzter zünftiger Brauer Christian FIRMENICH).
  • Brauhaus "Zum langen Gang", Spielmannsgasse 64
    (kein Brauer benannt).
  • Brauhaus "Zum Salzrump" (auch "Zum Salzrümpchen)", An der Rechtsschule Nr. 24
    (letzter zünftiger Brauer Petrus FURATH, Bürgerhauptmann).
  • Brauhaus "Zum Mühlenheim", Kleine Budengasse 11
    (letzter zünftiger Brauer Michael BAUMANN).
  • Brauerei "Zum Stubenbrauhaus", Follerstraße 90
    (letzter zünftiger Brauer Paulus WINKELHOCH).
  • Brauhaus "Zum Bart", Auf dem Brand 1/3
    (letzter zünftiger Brauer Antonius JONEN).
  • Brauhaus "Zum Engel" (später Brauerei Heckmanns), Weyerstraße 84
    (letzter zünftiger Brauer Johannes KNEUSGENS).
  • Brauhaus "Zum Engel", Schildergasse 8/10
    (letzter zünftiger Brauer Petrus BOECKER).
  • Brauhaus "Zum Bollig" (Kugel), Griechenpforte 7
    (letzter zünftiger Brauer Christian MERTENS).
  • Brauhaus "Zum Pallast", Breitestraße Nr. 46
    (letzter zünftiger Brauer Franz Gottfried SCHMITZ).
  • Brauhaus "Zum Kranz" auf dem Altermarkt, Mühlengasse 1
    (letzter zünftiger Brauer Wilhelm LAMMERTZ).
  • Brauhaus "Zum Schiffchen", Am alten Ufer 23
    (letzter zünftiger Brauer Johann Friedrich KLEIN).
  • Brauhaus "Zum Ritter", Kleiner Griechenmarkt 38
    (letzter zünftiger Brauer Joannes PHILIPPS).
  • Brauhaus "Zur Klügten (Zur Kloog), Am Bollwerk 15
    (letzter zünftiger Brauer Joannes Schneider).
  • Brauerei "Zum Spitzenbrauhaus", Spitzengasse 30
    (letzter zünftiger Brauer Christian ODENDAHL).
  • Brauhaus "Zur Krae" (Zur Krähe), Auf dem Rothenberg 9
    (letzter zünftiger Brauer Henricus REUWER).
  • Brauhaus "Zum Hasen", Am alten Ufer 30
    (letzter zünftiger Brauer Michael THURN).
  • Brauhaus "Zum Engel" in der Spielmannsgasse, Spulmannsgasse 34
    (letzter zünftiger Brauer Wilhelmus TROOS).
  • Brauhaus "Zum Spaten" (Zum neuen Brauhaus), Thieboldsgasse 25
    (letzter zünftiger Brauer Mathias KNEUTZGEN).
  • Brauhaus "Zur Henne", Ehrenstraße 60/62
    (letzter zünftiger Brauer Nicolaus QUADT).
  • Brauhaus "Zur harten Faust" (Zu den zwei Fäusten), Weyerstraße 89
    (letzter zünftiger Brauer war Johann Arnold WERNER).
  • Brauhaus "Zum wilden Mann" auff dem Torrenmarck, Thurmmarkt 18
    (letzter zünftiger Brauer Johannes HERMES).
  • Brauhaus "Zu den zwei Böcken", Griechenpforte 1
    (letzter zünftiger Brauer ab ca. 1810 Engelbert JANSEN).
  • Brauhaus "Zum goldenen Lieven" (Zum goldenen Löwen), Ehrenstraße 11
    (letzter zünftiger Brauer Johann Adolph LIESEN, Beigeordneter).
  • Brauhaus "Zum Tolles" (Zum Zollhaus), Hahnenstraße 40
    (letzter zünftiger Brauer Petrus WILMS).
  • Brauhaus "Zur Büchse", Löwengasse 11
    (letzter zünftiger Brauer Hilger Joseph KELLER - 1850 geschlossen).
  • Brauhaus "Zum Schloß Bensberg", Heumarkt 68
    (letzter zünftiger Brauer Johann Joseph MÜLLER).
  • Brauhaus "Zum Engel" auf der Bach, Blaubach 33
    (letzter zünftiger Brauer Heinrich Josef FIRMENICH - 1873 geschlossen.).
  • Brauhaus "Zum Wolf", Hahnenstraße 28
    (letzter zünftiger Brauer Michael HUETHMACHER).
  • Brauhaus "Zum Kaiser" (Im Kaiser) am Ehrenthor, Ehrenstraße 80
    (letzter zünftiger Brauer Hubertus BREUER).
  • Brauhaus "Zum alten Thurm" (Zur Stadt Coblenz), Auf dem Rheinberg 5
    (letzter zünftiger Brauer Anton BAUM und Hermann KURTENSIEF).
  • Brauhaus "Zum halben Mond" auf roten Berg, Auf dem Rothenberg 5
    (letzter zünftiger Brauer Heinrich AHRENS).
  • Brauerei "Haus Rom", Am Fischmarkt (alte Nr.) 1478
    (letzter zünftiger Brauer Christian KURTEN).
  • Brauhaus "Zur Heucke", Unter Krahnenbäumen 34
    (letzter zünftiger Brauer Heinrich KLEIN, Bürgerfähnrich).
  • Brauhaus "Zum Esel" (Bier-Esel), Breitestraße 126
    (letzter zünftiger Brauer Everhard BADORFF - 1873 geschlossen).
  • Brauhaus "Zum Niehl" (Im Holz), Breitestraße 60
    (letzter zünftiger Brauer Christian JANSEN).
  • Brauhaus "Zur eisernen Thür", Kämmergasse 36
    (letzter zünftiger Brauer Mathias HAHN).
  • Brauhaus "Zum Schwanen" (Schwanen-Brauerei) an der Bäckergaffel, Hosengasse 29
    (letzter zünftiger Brauer Heinrich Engelbert WINKELHOCH).
  • Brauhaus "Zum Hirschen" (Im Hirsch), Cäcilienstraße 32
    (letzter zünftiger Brauer Johann Joseph WERNERS).
  • Brauhaus "Zum rude Lieven" (Roten Löwen) am Kriegmarck, Löhrgasse 65
    (letzter zünftiger Brauer Heinrich MÜLLER).
  • Brauhaus "Zum Hirschen" in der Kaymergaß, Kämmergasse 18
    (letzter zünftiger Brauer Caspar BEILL).
  • Brauhaus "Zum Lämmchen", Severinstraße 229
  • (letzter zünftiger Brauer Peter Gerhard BECKER).
  • Brauhaus "Zum Elephant" (heute "Em Kölsche Boor"), Eigelstein 123
    (letzter zünftiger Brauer Mathias LÖLGEN, Bürgerhauptmann).
  • Brauhaus "Zum St. Peter" auf'm Eselsmarck, Hahnenstraße 3
    (letzter zünftiger Brauer Hermann BREUER, Bürgerhauptmann).
  • Brauhaus "Zum Pütz" (Zum Lämmchen), Fischmarkt
    (letzter zünftiger Brauer Johannes Theodorus KRETZ).
  • Brauhaus "Zur Unna", An den Dominikanern 2
    (nach 1800 brauten hier die Brauer GRAU, BROELSCH und BAUM).
  • Brauhaus "Zum alten Raben" auf der Bach, Blaubach 65/67
    (letzter zünftiger Brauer Hermann LEMPERTZ).
  • Brauhaus "Zu den Velen" (Em rude Bräues), rotes Brauhaus zu den weißen Frauen auf der Bach, Blaubach 83/85
    (letzter zünftiger Brauer Johann WOLF, Bürgerhauptmann).
  • Brauhaus "Zum Oertchen" (Im Oertchen), Ehrenstraße 71
    (letzter zünftiger Brauer Johann Gottfried JOHNEN).
  • Brauhaus "Zum Middes", Follerstraße 68
    (letzter zünftiger Brauer Johann Wilhelm WERNERS).
  • Brauhaus "Zum roten Ochsen" auf dem Thurnmarkt, Thurmmarkt 13
    (letzter zünftiger Brauer Johann Georg VOGEL).
  • Brauhaus "Zum goldenen Stern" unter Wappensticker, Hohe Straße 74
    (letzter zünftiger Brauer Franz Reiner CURTIUS).
  • Brauhaus "Zum Stern" an der Neckelskaulen, Holzmarkt 1
    (letzter zünftiger Brauer Johann SCHUHMACHER).
  • Brauhaus "Zum Kessel", Johannistsraße 38
    (letzter zünftiger Brauer Jacobus KNEIN).
  • Brauhaus "Zum Bären" (Haus Balchem), Severinstraße 15
    (letzter zünftiger Brauer Johann BADORFF, Ratsherr und Bürgerhauptmann).

Es bleiben natürlich noch eine ganze Anzahl Brauereien übrig, die von Wilhelm Scheben nicht oder nur teilweise exakt lokalisiert werden konnten. Diese hat er deshalb auch nicht in diese Liste aufgenommen. Alles in allem waren es nach seiner Schätzung rund hundert Brauereien, die zum Ende der reichsstädtischen Ordnung aus ihren zünftigen Verpflichtungen entlassen wurden. Diesen ökonomischen Kultur-Schock überlebten eine Reihe der meist doch sehr konservativ eingestellten Brauer nicht und so wurden auch viele Betriebe geschlossen oder in Gaststätten umgewandelt. Nachdem das "Französiche-Revolutions-Intemezzo" im Jahre 1814 beendet war und die Mehrzahl der Brauer sich an das neue Wirtschaftssystem gewöhnt hatten, stieg auch die Zahl der Brauhäuser wieder. Die neuen preußischen Herren am Rhein brachten nicht nur eine neue politische Ordnung, die Monarchie, sie förderten ebenfalls nach Kräften Handwerk und Handel. Auch die Tatsache, daß Köln als große Garnisons- und Festungsstadt ausgebaut wurde, brachte eine Menge durstiger Soldaten in die Stadt, die dem Braugewerbe natürlich eine neue, wenn auch nicht sehr zahlungskräftige Kundschaft brachten. Doch nach dem alten Sprichwort "Kleinvieh macht auch Mist", kam dann doch ganz schön etwas zusammen.

nach oben

Die Kölner Brauereien 1912

Die Kölner Brauereien nach ihrer Blütezeit um das Jahr 1900 am Vorabend des 1. Weltkrieges im Jahre 1912. Die Struktur des Kölner Biermarktes, die sich zu Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt hatte – auf der einen Seite die kleinen handwerklichen Hausbrauereien, auf der anderen Seite die neuen industriellen Großbetriebe – war zu diesem Zeitpunkt schon abgeschlossen. Zu beachten ist auch die große Zahl der Brauereien, die sich in den damals noch nicht eingemeindeten Vororten, vor allem auf der rechten Rheinseite, in Mülheim, Kalk und Deutz angesiedelt hatten. Doch 1900 begann dann die Eingemeindung mit Mülheim und Kalk, wodurch die dort bestehenden Brauereien automatisch ins Stadtgebiet überwechselten. Außer den Brauereien entstanden ab 1870 auch die ersten industriellen Kölner Malzfabriken, die bis zum Jahre 1896 bis auf 15 anwuchsen, dann aber ebenso schnell dem Gesetz der Konzentration verfielen. Die Abtrennung der Mälzerei bedeutete einen Einnahmeausfall, der besonders die handwerklichen Brauereien hart traf.

Der Historiker Dr. Joseph Klersch schreibt in seinem Beitrag Köln und sein Bier 1396-1946 zur 550-Jahrfeier der Kölner Brauer über den Zeit zwischen 1820 bis 1914 folgendes Bei der Auflösung der Zünfte zählte die Brauergaffel 110 Mitglieder, von denen aber nur 70 aktive Braumeister waren. Von 1500 bis 1800 hatte sich die Zahl der Brauereien bei gleichbleibender Einwohnerzahl der Stadt nur um ein Sechstel vermehrt, obwohl das Brauen als hauswirtschaftliche Verrichtung so gut wie ausgestorben und auch der Bierzapf zur Ausnahme geworden war. Aber seit dem 16. Jahrhundert war der Branntwein als neues Getränk hinzugekommen, dem sich namentlich die unteren Volksschichten stark zuwandten. Da die Brennerei von der Stadt aus sozialpolitischen Rücksichten zunftfrei gelassen wurde, so fanden hier die Heckenwirte ein lohnenderes Feld, so daß am Ende des 18. Jahrhunderts die Zahl der Branntweinbrennereien auf 90 gestiegen war. Betrieblich bewegte sich das Gewerbe seit dem 16. Jahrhundert in den gleichen Bahnen. Eine technische Fortentwicklung, wie sie von der Einführung der seit dem 15. Jahrhundert bekannten und seit dem 16. Jahrhundert sich ausbreitenden Untergärung hätte ausgehen können, wurde von der Stadt im vollen Einvernehmen mit dem Braueramt unterbunden.

Das Verbot der Unterhefe - auch Kölnischer Knupp genannt und seit 1603 streng betont - will den Anschein erwecken, als ob dasselbe hauptsächlich aus moralischen Gründen erfolgt sei. Wenn nun auch das obergärige Bier der Geschmacksrichtung eines großen Teiles der Bürgerschaft entsprechen mochte und die Untergärung mehr auf das Blut und etwas stärker berauschend wirkte, so erscheint doch das mit Verlust der Amtsgerechtigkeit bedrohte Verbot in Anlehnung der gleichzeitigen Ausdehnung der Branntweinbrennerei hierdurch allein nicht gerechtfertigt. Neben dem sozial-ethischen war es denn auch ein sehr wichtiger technischer Grund, der das Braueramt, freilich unausgesprochen, zu seiner Stellungnahme veranlaßte und der darin bestand, daß die niedrige Lage und das milde Klima Kölns die ordnungsgemäße Durchführung der Untergärung unmöglich machte. In der Aufsicht des Brauamts nicht mehr unterstehenden Nachbarschaft, vor allem in Nippes, Riehl und am Toten Juden, ließen sich freilich eine Anzahl Brauer nieder, die diese technischen und moralischen Bedenken nicht hatten und untergäriges Bier ausschenkten und trotz des immer wieder in den Ratsverordnungen erneuerten Verbots aus der Stadt starken Zulauf hatten.

Daß es vor allem technisch-betriebliche Schwierigkeiten waren, die der Einführung der Untergärung im Wege standen, erhellt daraus, daß dieselbe auch nach der Aufhebung der Zünfte in Köln keinen Eingang fand. Schon die obergärigen Brauereien mußten ihre Keller tief in die Erde graben, um sie im Sommer kühl zu halten. Brauen konnten sie nur im Herbst, Winter und Frühjahr, da die natürliche Kellertemperatur im Sommer nur eben ausreichte, um das fertige Bier lagern zu lassen, nicht aber um frisch gebrautes Bier wegen der dabei entstehenden Wärme vergären zu lassen. Trotzdem wurde das Bier infolge der langen Lagerung am Ende des Sommers säuerlich. Solange der Grad der Säuerung gering war, wurde das Bier wegen seiner erfrischenden Wirkung als ,,Stecken-Alt" gern getrunken, wurde es aber infolge Fehleinschätzung des Absatzes zu sauer, dann mußte es fortgeschüttet werden, und es entstanden unter Umständen für die Brauereien große Verluste.

nach oben

Der erste im Jahre 1830 von dem bayrischen Juden Rothschild unternommene Versuch, die untergärige Brauart in Köln einzuführen, schlug fehl. Nach sechsjährigem Bestehen wurde die in der Severinstraße liegende Brauerei in eine Zuckerfabrik umgewandelt. Erst die zu Anfang der 1850er Jahre eingeführte Kellerkühlung durch größere Eismassen, die im Winter in besonderen Kellern neben oder zwischen den Lagerkellern aufgehäuft wurden, bahnte der Untergärung endgültig den Weg. Dieses neue Verfahren wurde aber erst möglich auf der Grundlage der neuen Verkehrstechnik, da in eisarmen Jahren Eis zu Schiff von Norwegen herangebracht werden mußte. Die Schwierigkeit der Eisbeschaffung wurde noch gesteigert durch die geringe Entwicklung der Isolierung der Keller, so daß das Eis in heißen Sommern schnell schmolz.

Aus dem Zusammenhang zwischen Kühltechnik und Untergärung zog eine Zeitlang das in der nahen Eifel gelegene Niedermendig Nutzen, dessen durch unterirdische Steinbrüche entstandenen Felsenkeller der künstlichen Eiskühlung nicht bedurften. Seit dem Anfang der 1840er Jahre entwickelte sich hier ein Brauereizentrum, das in den 1870er Jahren bis zu 25 Betrieben anwuchs, dann aber durch die Eismaschine wieder langsam zerfiel. Im Jahre 1875 wurde von Barmen aus die erste Eisfabrik in Köln gegründet. Die Einführung der Eismaschine und die Entwicklung eines besseren Wärmeschutzes der Keller glichen die Nachteile der Lage und des Klimas aus, räumten der Entwicklung der untergärigen Großbrauereien die letzten Hemmungen aus dem Wege und erschütterten die Bedeutung der Felsenkeller, da die Brauereien ihre Sitze wieder in ihre Großabsatzgebiete, die Städte, zurück verlegen konnten.

Ende der 1880er Jahre fand man dann auch die richtige Form, um die Kellerkühlung durch Eis den obergärigen Brauereien dienstbar zu machen. Nachdem sich die von den untergärigen Betrieben angewandten Verfahren als unbrauchbar erwiesen hatten, da die durch sie erzeugte Abkühlung der Keller für die Obergärung viel zu stark war, kam man darauf, unter der Kellerdecke Schalen anzubringen, die nach Bedarf mit Eis gefüllt werden konnten und die richtige Temperatur ergaben. Dadurch erhielten nun auch die obergärigen Brauereien die Möglichkeit, das ganze Jahr hindurch zu brauen, was wiederum eine erhebliche Senkung der Produktionskosten so wie eine bessere Ausnutzung des stehenden und umlaufenden Kapitals zur Folge hatte.

Die Aufhebung der Zünfte hatte nach dem Zwischenspiel der französischen Herrschaft zunächst eine starke Vermehrung der Brauereien zur Folge, deren Zahl 1822 auf 109, 1835 auf 113, 1846 auf 125 anstieg. Mit der zunehmenden Bevölkerungszahl wuchs die Zahl der Brauereien langsam weiter und erreichte im Jahre 1870 mit 135 in Betrieb befindlichen Unternehmen ihren Höhepunkt. Es handelte sich bei dieser Entwicklung noch fast ausschließlich um die handwerkliche obergärige Brauerei. Die untergärige, zum Großbertieb drängende Brauerei war seit dem Ende der 1850er Jahre lediglich durch die Ehemann‘sche Brauerei in der Thürmchensgasse vertreten, die einen Zweigbetrieb in Niedermendig führte und im Jahre 1872, nachdem sie bis dahin reines Familienunternehmen war, in die Köln-Niedermendiger Aktien-Brauerei umgewandelt wurde.

Die zum Teil günstigeren und billigeren Erzeugungsmöglichkeiten der näheren Umgebung, die Entwicklung der auf der Dampfkraft beruhenden und Massentransporte ermöglichenden Verkehrsmittel und die Schaffung eines einheitlichen deutschen Binnenmarktes seit der Gründung des Zollvereins im Jahre 1834 ließen seit den 1840er Jahren - 1840 wurde auf dem Perlenpfuhl 15 die erste bayrische Bierstube gegründet - auch wieder in größerem Umfange die Einfuhr fremder Biersorten und das Emporkommen eines nicht mehr mit der Produktion verbundenen Gastwirtsgewerbes zu. Im Wettbewerb überwog zunächst das Bier aus der näheren Umgebung. Die Zufuhr bayrischen Bieres, das mit dem Schiff von Bamberg, Kulmbach und Würzburg auf dem Main und Rhein herunterkam, betrug im Jahre 1848 erst 2200 Hektoliter. Diese dem Brauereigewerbe abträgliche Entwicklung kommt in einem Absinken der Produktion von 120 000 hl im Jahre 1835 und auf 86 000 hl im Jahre 1849 zum Ausdruck.

nach oben

Das für die gesamtdeutsche Entwicklung so bedeutungsvolle Jahr 1870 stellt auch einen Markstein in der Entwicklung des Kölner Brauereiwesens dar. Um diese Zeit beginnt das Zurücktreten des Bieres als Haustrunk vor dem Kaffee spürbar zu werden, und wenn sich diese Bedarfsverminderung in den Zahlen der Erzeugung und des Verbrauchs nicht stärker widerspiegelt, so liegt das an der steigenden Zahl der Bevölkerung und an dem wachsenden Wohlstand, der seinerseits ein stärkeres alle Kreise der Bevölkerung umfassendes geselliges Leben zur Folge hatte. Trotz der zunehmenden Einfuhr fremder Biere stieg die Produktion der Kölner Brauereien von ca.160 000 hl im Jahre 1870 auf ca.550 000 hl im Jahre 1900 und nach der Eingemeindung von Kalk und Mülheim auf ca. 700 000 hl im Jahre 1914 an.

Die Technik hatte der Untergärung das Rüstzeug geliefert, um einen Erfolg verheißenden Kampf gegen die Obergärung beginnen zu können und zugleich zerschnitt sie das uralte Band zwischen Malzbereitung und Brauerei. In der ersten Hälfte der 1870er Jahre entstanden die ersten Malzfabriken in Köln, die zahlenmäßig schnell bis auf 15 im Jahre 1896 anwuchsen, dann aber ebenso schnell dem Gesetz der Konzentration verfielen. Die Abtrennung der Mälzerei bedeutete einen Einnahmeausfall, der besonders die handwerklichen Brauereien hart traf, ebenso wie die um die gleiche Zeit erfolgende Verdrängung der Brauhefe durch die aus Holland eingeführte Presshefe.

Der Vorstoß der Untergärung gegen die Obergärung bedeutete unter den Kölner Verhältnissen zugleich den Kampf der Industrie gegen das Handwerk, des Großbetriebes gegen die Hausbrauerei sowie betrieblich gesehen die Verdrängung des Einzel- und Familienunternehmens durch die Aktiengesellschaft. Der Umwandlung der alten Ehemann'schen Brauerei in eine Aktienbrauerei im Jahre 1872 folgt 1874 die Gründung der sehr bedeutenden Rheinischen Brauereigesellschaft an der Alteburg. Es folgten u. a. weiterhin 1878 die Feldschlößchen-Brauerei in Nippes von Hennig & Naumann, die Vergrößerung der Sünner‘schen Brauerei in Deutz und die Verlegung des Brauereibetriebes derselben nach Kalk, 1888 die Kalker Brauerei AG, vormals Jos. Bardenheuer, um 1890 die Vergrößerung der Brauerei Winter aus der Schildergasse und Verlegung des Brauereibetriebes derselben nach Lindenthal, 1891 die Bergische Löwen-Brauerei in Höhenhaus, 1899 die Germania-Brauerei in Mülheim, 1900 die Hirsch-Brauerei und 1908 die Balsam-Brauerei AG in Mülheim.

Das Aufsteigen der untergärigen Großbrauereien ging zusammen mit der Eingemein- dungspolitik der Stadt Köln und der raschen Zunahme der städtischen Bevölkerung. Die obergärigen Hausbrauereien waren weder in ihren Persönlichkeiten noch in den sachlichen Verhältnisssen stark, wendig und anpassungsfähig genug, um sich diese Entwicklung zunutze zu machen. Sie vermochten zu einem guten Teile nicht einmal den gegen sie gerichteten Stoß aufzufangen und fielen mit ihren guten altbekannten Gastwirtschaften den Großbrauereien als Beute anheim. Während im Jahre 1875 noch 110 Hausbrauereien vorhanden waren, fiel ihre Zahl 1885 auf 89 und 1895 auf 67. Im Jahre 1900 waren es noch rund 55 und diese Zahl hielt sich dann bis zum ersten Weltkriege, denn inzwischen hatte die Technik von sich aus in den Kleinmaschinen, vor allem im Elektromotor, die Heilmittel für die Wunden gefunden, die sie selbst geschlagen hatte.

Die Hausbrauereien, die den Ansturm der Großbrauereien überstanden, benutzten die Vorteile der technischen Umgestaltung und die Senkung ihrer Erzeugungskosten in klarer Erkenntnis des für sie Notwendigen und in dem seit jeher dem Handwerker eigenem Streben nach Wertarbeit zur Verbesserung der Güte ihres Bieres. Ihr Streben fand starken Widerhall in den Kreisen der eingesessenen Bürgerschaft, die an den alten Hausbrauereien mit Liebe hing. In den Schankzimmern der Kölner Brauereien mit den Eigenarten ihrer Einrichtung und Bedienung spiegelt sich zu einem guten Teil der Charakter des kölnischen Volkstums wider, nicht zuletzt auch die demokratische Tradition der Stadt. Sie waren und sind bis heute im besten Sinne "klassenlose" Gaststätten, in denen der Akademiker, der Kaufmann, der Fabrikant, der Handwerker und der Arbeiter am gleichen Tisch friedlich und fröhlich zusammensitzen und miteinander plaudern und trinken. In ihnen war und ist ein Teil jener Stimmung geborgen, die der Kölner "Genöglichkeit" nennt und die auch den Fremden meist sofort in ihren Bann zieht.

nach oben

Die obergärige Hausbrauerei braute im Wesentlichen nur für den Ausschank des eigenen Gastzimmers. Auch bei der Belieferung von Gastwirtschaften mußte sich dieser Absatz auf Grund der Eigenschaften des obergärigen Bieres immer in verhältnismäßig engen Grenzen halten. Umgekehrt war die untergärige Großbrauerei von vornherein grundsätzlich auf den Absatz nach außen hin angewiesen. In ihrer Frühzeit gingen die untergärigen Brauereien in Verfolgung alter Kölner Handelsüberlieferungen auch auf die Ausfuhr ihres Erzeugnisses nach den westeuropäischen Ländern aus und erzielten einen nicht unbeträchtlichen Absatz nach Belgien und Holland, der im Jahre 1865 mit 10263 hl seinen Höhepunkt erreichte. Der Wettbewerb der Eifel-Brauereien machte diesen hoffnungsvollen Anfängen bald wieder ein Ende, und im Jahre 1878 betrug die Ausfuhr nach den beiden Nachbarländern nur noch 671 hl. Es wäre vielleicht möglich gewesen, das Geschäft zu halten und auszubauen, aber die Kölner Großbrauereien nahmen den Verlust nicht wichtig, weil sie in Köln und in der ländlichen Umgebung durch die infolge der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung gesteigerten Absatzmöglichkeit leicht Ersatz fanden. Von 1900 bis 1913 stieg die Zahl der Einwohner in Köln von 372000 auf 544 000. Obschon der in Köln erheblich über dem Reichsdurchschnitt liegende Verbrauch pro Kopf der Bevölkerung in diesen Jahren von 218 auf 154 Liter Bier sank, stieg der Kölner Gesamtkonsum nach einer vorübergehenden Senkung von 813 000 auf 839 000 hl an. Die Großbrauereien suchten die Ausweitung des Verbrauchs durch Verbilligung des Bierpreises zu fördern und betrieben damit im Gegensatz zu den Hausbrauereien eine kurzsichtige Absatzpolitik, denn sie verkannten den Gang ihrer Entwicklung und zugleich die Veränderung der wirtschaftlichen Lage.

Die günstige Entwicklung der Großbrauereien beruhte ursprünglich auf ihrer technischen Überlegenheit, durch die sie sich auf Kosten der obergärigen Brauereien, die sie in Köln zu einem erheblichen Teile und in der Umgebung der Stadt fast ganz zum Erliegen brachten, ausdehnen konnten. Inzwischen aber hatten die Hausbrauereien auch den Anschluß an die neue Technik gefunden und außerdem eine Bevorzugung in der steuerlichen Belastung erhalten. Sie hatten es auch verstanden, den fortgeschrittenen ästhetischen Anforderungen ihrer Gäste zu genügen und waren so in ihrem verminderten Bestand krisenfest geworden. Das Bestreben der Großbrauereien, die Absatzvermehrung durch Preisherabsetzung zu fördern, war auch nur solange berechtigt, als die eingesessenen anspruchsvolleren Kreise mehr Wein als Bier tranken. Das änderte sich aber mit der schnellen, neben der natürlichen Vermehrung stark auf Zuwanderung beruhenden Zunahme der Bevölkerung, durch welche auch die Oberschicht eine Veränderung ihrer inneren Struktur erfuhr, die sich im vorliegenden Falle in der Bevorzugung des Bieres ausdrückte.

Aber diese neuen Biertrinker verlangten nach Qualitätsbier und weiterhin nach einer landschaftlich bunten Bierkarte. Abgesehen von vielversprechenden Anfängen der Alteburger Brauerei, die wirtschaftlich nicht fruchtbar wurden. hatten aber die Kölner Brauereien die Entwicklung eines Qualitäts-Markenbieres versäumt, mit dem sie nun den eigenen Markt hätten behaupten und, gestützt auf das Verlangen der verwöhnteren Biertrinker nach landschaftlichen Spezialbieren, fremde Märkte hätten erobern und zumindest ihr stehendes Kapital besser hätten ausnützen können. Eine weitere Erschwerung erfuhr endlich die Absatzpolitik der Großbrauereien durch die in Köln seit dem 1. Mai 1890 eingeführte Konzessionspflicht für Gaststätten. Die Neuerrichtung oder die Übertragung einer Wirtschaft wurde von der Bejahung der Bedürfnisfrage abhängig gemacht, neue Konzessionen aber infolgedessen nur in beschränktem Umfange erteilt. Die Folge war eine starke Wertsteigerung der bestehenden Wirtschaften, die allerdings durch die Erhöhung der städtischen Umsatzsteuer und die Einführung der städtischen Wertzuwachssteuer im Jahre 1905 abgeschwächt wurde, die Brauereien aber doch vielfach zur Vernachlässigung der gebotenen Vorsicht bei Kreditgewährungen veranlaßte. Kreditgewährungen waren aber inzwischen zu einem Hauptkampfmittel in der Absatzpolitik der Brauereien geworden. Seit der Jahrhundertwende sehen sich diese, abgesehen von der auswärtigen Konkurrenz nicht nur einem ständig schärfer werdenden gegenseitigen Wettbewerb gegenüber, sondern auch dem wachsenden Druck der obergärigen Brauereien ausgesetzt.

nach oben

Nach der Einführung der Konzessionierung mußten die Brauereien darauf bedacht sein, möglichst viele Wirtschaften zur Sicherung ihres Absatzes an sich zu binden, was im Allgemeinen nur auf dem Wege der Kreditgewährung geschehen konnte. Da sich der Kampf um den Absatz mangels einer größeren Ausfuhr fast ausschließlich im Kölner Raum abspielte, wurde mit der zunehmenden Verschärfung desselben für die Darlehnsgewährung weniger die hypothekarische Sicherheit als die Höhe des Bierverbrauchs ausschlaggebend. Was das Verhältnis zwischen Ober- und Untergärung anging, so kehrten sich die Verhältnisse vor dem ersten Weltkrieg schließlich soweit um, daß ein Teil der Großbrauereien dazu überging, auch obergäriges Bier herzustellen, wobei sich ein zusätzlicher Leerlauf ihrer Betriebsanlagen ergab. Die Folge war, daß von den 8 Kölner Aktienbrauereien in der Zeit vor 1914 fast die Hälfte jahrelang und von den 5 Aktienbrauereien der Umgegend zwei sozusagen während ihres ganzen Bestehens vor dem ersten Weltkrieg keine Dividende zahlten. Gegenüber dem Reichsdurchschnitt weisen in Köln in der Zeit von 1900 bis 1914 die Dividenden der Großbrauereien ein Minus von 4 bis 7 Prozent auf. Trotz der mangelnden Rentabilität kam es aber nicht zur Zusammenlegung von Brauereien, wiederum im Gegensatz zum Reich, wo die Betriebskonzentration in durchlaufender Entwicklung erhebliche Fortschritte machte.

Ein durch die Eigenschaften des Erzeugnisses auf die untergärigen Brauereien beschränkter Versuch, dem Bier als Haustrunk neue Möglichkeiten zu erschließen, war die Einführung des Flaschenbieres, das in Köln seit etwa 1875 aufkam. Der Vertrieb erfolgte meist durch besondere Bierverleger, deren Zahl im Jahre 1900 auf 94 und 1913 auf 111 gestiegen war. In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg blühten die BraubetriebE in Köln und Umgebung noch einmal so richtig auf. Sowohl die Groß- als auch die Hausbrauereien hatten gute Absatzmöglichkeiten. Die Einwohner der durch die Eingemeindung stark anwachsenden Großstadt Köln liebten ihr Bier, ob es nun untergäriges Pilsner oder das obergärige "Weiß" war. Aber auch die in der Festungsstadt Köln stationierten Militärs wußten ein gutes Bier zu schätzen.

nach oben

Hier nun die Liste der Brauereien, die im Jahre 1912 im Branchen-Adressbuch
unter Kölner Brauereien zu finden waren:

  • Adler-Brauerei Aktien-Gesellsch. - Köln-Ehrenfeld, Subbelratherstraße 146.
  • Allerheiligenbräu, Brau- u. Brennerei GmbH. - Köln, Eigelstein 2/4.
  • Aposteln-Bräu, Heinr. Bädorf - Köln-Lin-denthal, Dürenerstraße 112.
  • Bädorf, Heinrich Ww. (Brauerei "Zum Prinz Eugenius") - Köln, Sternengasse 30.
  • Balchem, Gebr. ("Haus Balchem") - Köln, Severinstraße 15.
  • Balsam-Brauerei A.G. - Köln-Mülheim, Berg. Gladbacherstr. 124/128
  • Barth, Josef - Brauerei-GmbH. - Köln-Höhenberg, Olpenerstraße 188/198.
  • Baum, Peter (Brauerei "Zum roten Ochsen") - Köln, Thurnmarkt 11/13.
  • Bergische Löwenbrauerei A.G. - Köln-Höhenhaus bei Mülheim, Berlinerstraße 7.
  • Boden, Geschw. (Brauerei "Zu den vier Heymonskindern") - Köln, Weyerstr. 54.
  • Böhme, Bernhard - Oberg. Brauerei - Köln-Deutz, Siegburgerstraße 49.
  • Brentjes Theodor, Bierbrauerei - Köln, Griechenpforte 7.
  • Bröhl, Peter, Oberg. Brauerei ("An Lskirchen")- Köln, An Lyskirchen 3/5.
  • Brölsch, Heinrich ("Sechzig-Brauhaus") - Köln-Nippes, Sechzigstraße 34.
  • Colonia-Brauerei GmbH. - Köln, Teutoburgerstraße 20.
  • Dünwald, Franz ("Thumbräu" Richmodis-Brauerei) - Köln, Herzogstraße 18/20.
  • Durst, Johann Josef ("Schwanen-Brauerei") - Köln, Hosengasse 29.
  • Esser, Wilhelm Heinrich ("Gildenhaus") - Köln, Unter Goldschmied 21/23.
  • Feith, Peter ("St. Agnes-Brauhaus") - Köln, Krefelderstraße 61/63.
  • Fertig, Jakob ("Zum Rothenberg") - Köln, Auf dem Rothenberg 1.
  • Fischenich, Gerh. (Bier- und Malzbrauerei Fischenich) - Köln, Weyerstraße 71.
  • Früh, Peter Josef ("Cölner Hofbräu)" - Köln, Am Hof 12.
  • Gatzweiler, Lamb. (Oberg. Brauerei "Em Birbäumche") - Köln, Ursulastraße 5/7.
  • Gereonsbräu, Ferdinand Steinert ("Cölner Bürgerbräu") - Köln, Klapperhof 15.
  • Germania-Brauerei A.G. - Köln-Mülheim, Holweiderstraße 13.
  • Getz, Heinrich (Brauerei "Em halve Mond") - Köln, Thieboldsgasse 15.
  • Günther, Ernst ("Berliner Weißbier-Brauerei") - Köln-Arnoldshöhe, Bonnerstraße 260.
  • Hansa-Brauerei, August Thelen - Köln, Krefelderstraße 36.
  • Heckmanns, Josef - Obergärige. Brauerei - Köln, Weyerstr. 84/90.
  • Hilgers, Heinr. ("Gürzenich-Bräu") - Köln, Kleine Sandkaul 4/6.
  • Hirschbrauerei Cöln A.G. - Köln-Bayenthal, Tacitusstraße 12/14.
  • Hitdorfer Brauerei Friede A.G. - Köln, An St. Katharinen 1.
  • Janssen, Jean - Oberg. Brauerei - Köln, Eintrachtstraße 94.
  • Kaiser, Hub. ("Zum Klosterbräu") - Köln, Ursulastraße 1.
  • Kalker Brauerei-A.G. vorm. Jos. Bardenheuer - Köln-Kalk, Kalker Haupstraße 50.
  • Klöters, August ("Zum Bart") - Köln, Auf dem Brand 1/3.
  • Koch, Jakob (Brauerei "Zur Malzmühle") - Köln, Heumarkt 6.
  • Koch, Rudolf ("Ritterbrauerei") - Köln, Kleiner Griechenmarkt 54.
  • Kölner Brauh..-Vereinsbrauerei GmbH. (Sester) - Köln-Ehrenfeld, Vogelsangerstraße 17.
  • Kölner Lager-Bierbrauerei ("Zu den 4 Heymonskindern") H. Boden - Köln, Weyerstr. 54.
  • Kölner Ratsbräu, Oberg. Brauhaus GmbH. - Lindenthal, Lindenburgerallee 18.
  • Kolter, Heinrich Wwe. Oberg. Brauhaus - Köln, Marienplatz 24.
  • König, Peter (Brauerei "Em Kölsche Boor") - Köln, Eigelstein 121/123.
  • Krips, Johann (Brauerei "Zur Schreckenskammer") - Köln, Johannisstraße 40/42.
  • Maaßen, Peter Josef ("Hahnenbräu") - Köln, Hahnenstr. 43.
  • Meyer, Josef und Peter Wwe. (Brauerei "Im Oertchen") - Köln, Ehrenstraße 71a.
  • Moll, Melchior (Brauerei "Zum Gymnicher Hof") - Köln, Thieboldsgasse 146.
  • Mülheim-Niedermendiger Actienbrauerei Börsch & Hahn - Köln-Mülheim, Ackerstr. 90.
  • Oberg. Bierbrauerei Heinrich Reißdorf - Köln, Severinstraße 51.
  • Obergärige Brauerei "In der Gaffel" GmbH. - Köln, Eigelstein 41.
  • Obergäriges Brauhaus "Im Kaiser" Amand Gräff - Köln, Ehrenstraße 74.
  • Ochs, Jean (Brauerei "Laacher Hof)" - Köln, Im Laach 6/8.
  • Ödenkoven, Peter (Brauerei "Zur Kloog") - Köln, Am Bollwerk 15.
  • Päffgen, Hermann Wwe. Oberg. Brauerei - Köln, Friesenstraße 64/66.
  • Pütz, Jean ("Em rude Bräues") - Köln, Blaubach 85.
  • Real, Anton (Brauerei "Im Sternchen") - Köln, An der Linde 15/17.
  • Rassauf, Anton jun. (Brauerei "Zum Marienbildchen") - Köln, Bayenstraße 85/87.
  • Rhein. Brauerei-Ges. A.G. ("Cölner Actien-Brauerei") - Alteburgerstr. 412.
  • Rhenania-Brauerei Adler-Brauerei A.G. ("Overstolz-Bräu") - Köln-Ehrenfeld, Roßstr. 14.
  • Schaffrath, Johann Peter Wwe. - Köln, Mathiasstraße 2.
  • Schiebler, Ottomar - Köln-Kalk, Kalker Haupststraße 247.
  • Schmitz, Carl ("Hubertus-Brauerei") - Köln-Müngersdorf, Aachener Straße 748.
  • Schwartz, Josef ("Dombrauerei") - Köln, Unter Taschenmacher 5/7.
  • Sünner, Gebr. - Brau- und Brennerei - Köln-Kalk, Kalker Hauptstr. 260
  • Unionsbrauerei vorm. Fritz Bautz A.G. - Zündorf b. Köln.
  • Vogel, Josef (Oberg. Brauerei "Zur Sonne") - Köln, Eigelstein 74.
  • Weiden, Gottfried gen. Fritz (Brauerei "Im Hirschen") - Köln, Cäcilienstraße 32.
  • Weiden, Jean - Oberg. Brauhaus - Köln, Weidenbach 24
  • Brauhaus F.Winter - Köln, Schilderg. 37 - Br. Lindenthal, Classen-Kappelmannstr. 26.
  • Wirtz, Ferdinand ("Andreas-Bräu") - Köln, Komödienstraße 12.

nach oben

Die Kölner Brauereien 1921

In einem sehr interessanten kleinen Buch des Journalisten Lambert Macherey, welches vor einigen Jahren von dem Bierverlag Mirbach als Reprint wiederaufgelegt wurde, werden die meisten dieser aktuellen (nebst einigen nur noch als Bier- oder Brauhäuser existierenden) Brauereien beschrieben oder in Kleinanzeigen vorgestellt. Nach dem verlorenen Krieg von 1914/18 und den damit verbundenen wirtschaftlichen Schwierigkeiten sank der Bierkonsum erheblich und viele aktive Brauereien mussten aufgeben oder konnten nur noch als Gaststätten weitermachen.

  • Abels, Carl (Brauerei "Zum jungen Raben") - Köln, Blaubach 38.
  • Adler- und Hirschbrauerei A.G. - Köln-Bayenthal, Tacitusstraße 15
  • Apostelnbräu - Köln-Lindenthal, Dürener Straße 112.
  • Austermühle, Fritz ("Bier-Esel") - Köln, Breite Straße 114.
  • Balchem, Gebr. ("Haus Balchem") - Köln, Severinstraße 15.
  • Balsam-Bergische Löwen-Brauerei A.G. - Köln-Mülheim, Gladbacherstraße 122/128.
  • Bauer, Hubert (Brauhaus Bank-Lölgen) - Köln, Hohe Pforte 8.
  • Baum, Peter (Brauerei "Em Kölsche Boor") - Köln, Eigelstein 121/123.
  • Brackhane, Franz (Brauhaus "Zur Zweipann") - Köln Breite Straße 17.
  • Brauerei am Vogelsang (Sester), Köln-Ehrenfeld, Vogelsanger Straße 17
  • Brauerei Heinrich Reißdorf - Köln, Severinstraße 51.
  • Brauhaus F. Winter - Köln, Schilderg. 37 - Br. Lindenthal, Classen-Kappelmann-Str. 26.
  • Bröhl, Peter Wwe. (Brauerei "An Lskirchen") - Köln, An Lyskirchen 3/5.
  • Cabalzar, Kurt (Brauerei "Zum Marienbildchen") - Köln, Bayenstraße 85/87.
  • Comp, Joseph (Brauhaus Comp) - Köln, Neumarkt 16.
  • Creischer, Fried. & Wilh.. "Barbarossa-Brauerei" - Köln, Barbarossaplatz 4.
  • Dünwald, Franz ("Thumbräu" - Richmodis-Brauerei) - Köln, Herzogstraße 18/20.
  • Durst, Johann Josef ("Schwanen-Brau-erei") - Köln, Hosengasse 29.
  • Esser, Peter (Haus Töller) - Köln, Weyerstraße 96.
  • Esser, Wilhelm Heinrich ("Gildenhaus") - Köln, Unter Goldschmied 21/23.
  • Fertig, J. (Brauhaus "Zum Rothenberg") - Köln, Auf dem Rothenberg 1
  • Früh, Peter Josef ("Cölner Hofbräu") - Köln, Am Hof 12.
  • Gatzweiler, Lambert (Brauhaus "Em Bir-bäumche") - Köln, Ursulastraße 5/7.
  • Getz, Heinrich (Brauerei "Em halve Mond") - Köln, Thieboldsgasse 15.
  • Hackstein, Jean (Brauhaus "Im Hirsch)") - Köln, Cäcilienstraße 32.
  • Heckmanns, Jos.- Brauerei - Köln, Weyerstr. 84- Köln-Sülz, Sülzburgerstr. 104/106.
  • Hilgers, Heinrich ("Gürzenich-Bräu") - Köln, Kleine Sandkaul 4-6.
  • Hitdorfer Brauerei Friede A.G. - Köln, An St. Katharinen 1.
  • Hoch, Franz (Brauhaus "Zum Salzrümpchen") - Köln, An der Rechtschule 24.
  • Hubertus-Brauerei - Köln-Müngersdorf, Aachener Straße 748.
  • Im Schiffgen, - Oberg. Brauhaus - Köln, Am alten Ufer 3.
  • Im Sternchen - Oberg. Brauerei - Köln, An der Linde 15/17.
  • In der Gaffel - Oberg. Brauerei - Köln, Eigelstein 41.
  • Kalker Brauerei-A.G. vorm. Jos. Bardenheuer - Köln-Kalk, Kalker Haupstraße 50.
  • Keller, Peter ("Overstolzbräu") - Köln, Breite Straße 24.
  • Klöters, August (Brauhaus "Zum Bart") - Köln, Auf dem Brand 1/3.
  • Lehmann, Jean (Brauhaus "Zur Griechenpforte") - Köln, Griechenpforte 7.
  • Meyer, Wwe. W. & H. (Brauhaus "Im Oertchen") - Köln, Ehrenstraße 71a.
  • Mohr, Willi ("Neumarkt-Bräu") - Köln, Neumarkt 43.
  • Oberg. Brauhaus "Im Kaiser" - Köln, Ehrenstraße 74.
  • Ödenkoven, Peter (Brauhaus "Zur Kloog") - Köln, Am Bollwerk 15.
  • Päffgen, Hermann Wwe. Oberg. Brauerei - Köln, Friesenstraße 64/66.
  • Peter, P. Oberg. Brauerei "Hahnenbräu" - Köln, Hahnenstraße 43.
  • Pütz, Jean - Oberg. Brauerei "Em rude Bräues" - Köln, Blaubach 85.
  • Risch, Carl ("Dombrauerei") - Köln, Unter Taschenmacher 5/7.
  • Schwan, Wilhelm (Brauhaus "Em Krützche") - Köln, Am Frankenturm 3.
  • Schwartz, Josef (Brauerei "Zur Malzmühle") - Köln, Heumarkt 6.
  • Sünner, Gebr. - Brau- und Brennerei - Köln-Kalk, Kalker Hauptstraße 260.
  • Thelen, Jos. (Oberg. Brauerei "Zu den vier Heymonskindern") - Köln, Weyerstraße 54.
  • Vogel, Konrad (Zur Sonne) - Köln, Eigelstein 74.
  • Weiden, Jean - Oberg. Brauhaus - Köln, Weidenbach 24.
  • Wirtz, Corn.. & Heinr. ("Zur Schreckenskammer") - Köln, Johannisstraße 40/42.
  • Zensen, Johann ("Ritter-Brauerei") - Köln, Eintrachstraße 2.
  • Zum Prinz Eugenius - Oberg. Brauerei - Köln, Sternengasse 30.
  • Zum roten Ochsen - Oberg. Brauhaus -Köln, Thurnmarkt 11/13.
  • Zur Henne - Oberg. Brauhaus - Köln, Ehrenstraße 60/62.

nach oben

Die Kölner Brauereien 1938

Die Zeit vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges brachte noch einmal eine gewisse Scheinblüte für die Kölner Brauwirtschaft. Die Olympiade von 1936 in Berlin hatte das nationalsozialistische Deutschland dem internationalen Publikum noch als blühendes Land dargestellt und die Stimmung in der Bevölkerung war allgemein positiv bis euphorisch. Entsprechend umfangreich war auch damals noch die Liste der aufgeführten Kölner Brauereien:

  • Abels, Carl (Brauhaus "Zum jungen Raben") - Köln, Blaubach 38.
  • Adler- und Hirschbrauerei A.G. - Köln-Bayenthal, Tacitusstraße 15.
  • Balsam-Bergische Löwen-Brauerei A.G. - Köln-Mülheim, Bergisch-Gladbacher-Str. 122.
  • Barbarossa-Brauerei, Creischer - Köln, Barbarossa-Platz 4.
  • Barth, Josef GmbH. - Malzfabrik - Köln-Vingst, Olpener Straße 188/198.
  • Baum, Peter, Brauerei "Em Kölsche Boor" - Köln, Eigelstein 121/123.
  • Brauerei Heinrich Reißdorf - Köln, Severinstraße 51.
  • Brauerei Sester, Köln-Ehrenfeld, Vogelsanger Straße 17
  • Brauhaus F. Winter - Köln, Schilderg. 37 - Br. Lindenthal, Classen-Kappelmannstr. 26.
  • Bröhl, Jakob, Ww. (Brauerei "An Lyskirchen") - Köln, An Lyskirchen 3
  • Cölner Hofbräu, Brauerei P. Jos. Früh - Köln, Am Hof 12.
  • Creischer, Fried. (Barbarossa-Brauerei) - Köln, Barbarossaplatz 4.
  • Dombrauerei Johann Sion - Köln, Unter Taschenmacher 5.
  • Em rude Bräues, Jean Pütz Ww. - Köln, Blaubach 85.
  • Getz, Heinrich (Brauerei "Em halve Mond") - Köln, Thieboldsgasse 75.
  • Gatzweiler, Lambert (Brauerei "Em Birbäumche") - Köln, Ursulastraße 5/7.
  • Gürzenich-Bräu, Brauhaus Heinr. Hilgers - Köln, Kleine Sandkaul 4/6.
  • Hahnenbräu Obergärige Brauerei P. Peter - Köln, Hahnenstraße 43.
  • Hitdorfer Brauerei Friede A.G. - Köln, An St. Katharinen 1.
  • Kalker Brauerei-A.G. - Köln-Kalk, Kalker Haupstraße 42/50.
  • Koch, Jakob Brauerei "Zur Malzmühle)" - Köln, Heumarkt 6.
  • Kölner Union Brauerei A.G. (Hubertus-Br.) - Köln-Müngersdorf, Aachener Str. 748.
  • Kolter, Heinrich Wwe. Oberg. Brauerei - Köln, Marienplatz 24
  • König Brauerei A.G. - Köln-Müngerstdorf, Aachener Str 752
  • Lehmacher, Jean (Brauhaus "Zum Prinz Eugenius") - Köln, Sternengasse 30.
  • Mohr, Willi ("Neumarkt-Bräu") - Köln, Heumarkt 43
  • Obergärige Brauerei "In der Gaffel" GmbH. - Köln, Eigelstein 41.
  • Obergäriges Brauhaus "Im Kaiser" Johann Gierlich - Köln, Ehrenstraße 74.
  • Päffgen, Gebr. - Köln, Friesenstraße 64/66
  • Real, Anton (Brauerei "Im Sternchen") - Köln, An der Linde 15/17.
  • Schreckenskammer, Brauerei Ferd. & Korn. Wirtz - Köln, Johannistsraße 42.
  • Sünner, Gebr. - Köln-Kalk, Kalker Hauptstraße 260
  • Westmark Brauerei Christian Sünner GmbH. - Köln-Bayenthal, Tacitusstraße 15.
  • Zensen, Johann ("Ritter-Brauerei") - Köln, Eintrachstraße 2.

nach oben

Die Kölner Brauereien 1943

Im Jahre 1943, der Zweite Weltkrieg war in vollem Gange und die ersten Bomben waren bereits auf Köln gefallen. Viele Traditionsbrauereien mußten in dieser Zeit aufgeben und wurden auch nach dem Kriege nicht mehr weitergeführt. Doch es sollte noch schlimmer kommen. Immerhin zeigte zu dieser Zeit die Liste der Kölner Brauereien noch die stattliche Zahl von 24. Es waren dies im einzelnen:

  • Abels, Carl (Brauerei "Zum jungen Raben") - Köln, Am Blaubach 38.
  • Altstadt-Bräu Sion/Risch (ehem. "Dombrauerei") - (ausgebombt nun Engelbertstr. 36).
  • Balsam-Berg.-Löwen-Brauerei - Köln -Mülheim, Berg.-Gladbacher Straße 122/144.
  • Barbarossa-Brauerei - Creischer, Köln, Barbarossa-Platz 4
  • Brauerei Sester, Köln-Ehrenfeld, Vogelsanger Straße 17.
  • Brauhaus "Zur Malzmühle" Jakob Koch, Inh. Josef Schwartz jun. - Köln, Heumarkt 6.
  • Brauhaus Friedrich Winter - Köln-Lindenthal, Classen-Kappelmannstr. 26/28
  • Dom-Brauerei Carl Funke A.G. (ehem. Hirsch-Adler-Br.) - Köln-Bayenthal, Tacitusstr. 15
  • Früh, Peter Josef. Cölner Hofbräu - Köln, Am Hof 12.
  • Gatzweiler, Lambert (Brauhaus "Em Birbäumche") - Köln, Ursulastraße 5/7.
  • Gürzenich-Bräu Heinrich Hilgers - Köln, kleine Sandkaul 4/6.
  • Hahnenbräu OHG. Brauerei Peter- Köln, Hahnenstraße 43.
  • Hitdorfer Brauerei A.G. - Köln, An St. Katharinen 1.
  • Höhenhaus-Brauerei (s. Balsam-Berische Löwen-Brauerei).
  • Hubertus-Brauerei A.G. - Köln Müngersdorf, Aachener Straße 748-750.
  • Kronenbrauerei A.G. Köln, vorm. Bardenheuer - Kalker Hauptstraße 50.
  • Neumarkt-Bräu - Köln, Heumarkt 43.
  • Obergärige Brauerei "Im Kaiser" - Köln, Ehrenstraße 74.
  • Obergärige Brauerei "In der Gaffel" GmbH. - Köln, Eigelstein 41.
  • Prinz Eugen - Oberg. Brauerei Jean Lehmacher - Köln, Sternengasse 30.
  • Pütz , Josef Brauerei "Em rude Bräues" - Köln, Blaubach 85.
  • Richmodisbräu Köln - Herzogstraße 18 (siehe Brauhaus Fried. Winter).
  • Schmitz Carl, Brauerei GmbH. - Köln-Junkersdorf.
  • Schreckenskammer, Brauerei Ferd. & Korn. Wirtz - Köln, Johannistraße 42.
  • Sünner, Gebr. - Brau- & Brennerei - Köln-Kalk, Kalker Hauptstraße 260.
  • Zensen, Joh. ("Ritter-Brauerei") - Köln, Eintrachstraße 2.

nach oben

Die Kölner Brauereien 1999

  • Kölner Verbund Köln-Mülheim, Berg. Gladbacher Str. 116-134 -
    "Sion Kölsch", "Sester Kölsch", "Gilden Kölsch", "Küppers Kölsch", "Kurfürsten Maximilian Kölsch"
  • Monheimer Brauerei Peters & Bambeck - "Peters Kölsch"
  • Privatbrauerei Heinrich Reissdorf, Köln-Rodenkirchen, Emil Hoffmann-Straße -  "Reissdorf Kölsch"
  • Brauerei zur Malzmühle - Schwartz KG., Köln, Heumarkt 6. - "Mühlen Kölsch"
  • Cölner Hofbräu P. Josef Früh, Köln, Am Hof 12 - "Früh Kölsch"
  • Dom-Brauerei, Köln, Alteburger Straße 145-149 - "Dom Kölsch", "Giesler Kölsch", "Rats-Kölsch"
  • Erzquell-Brauerei, Wiehl-Bielstein, Bielsteiner Str. 108 - "Zunft Kölsch"
  • Gebr. Sünner, Köln-Kalk, Kalker Hauptstraße 260 - "Sünner Kölsch"
  • Obergärige Hausbrauerei Päffgen, Köln, Friesenstraße 64-66 - "Päffgen Kölsch"
  • Privatbrauerei Gaffel Becker & Co., Köln, Eigelstein 41 - "Gaffel Kölsch", "Richmodis Kölsch", "Garde Kölsch"

Diese Firmen und Marken sind kurz vor dem Jahr 2000 der aktuelle Stand der langen Kölner Brautradition, die im Laufe der letzten Tausend Jahre so großen Schwankungen unterworfen war. Sie sind heute gemeinsam im Kölner Brauerei-Verband vertreten, der seit seiner Unterzeichnung der Kölsch-Konvention im Jahre 1986 auf die Einhaltung der freiwillig übernommenen Verpflichtungen wacht, aber auch dafür sorgt, dass der Kölschmarkt als solcher sich in Ruhe und weiter stabilisieren und profilieren kann. (FM)

nach oben