5.1. Das Martyrium des Petrus von Mailand und seines Gefährten bei Farga im Wald von Barlassina
Die Gemälde zeigen das Martyrium des Petrus von Mailand und seines Mitbruders Fra Domenico. Auf dem Gemälde von Bossi findet sich die Szene, in der Petrus sterbend das "Credo" mit seinem Blut in den Sand schreibt. Ein Gemälde Tizians verbrannte 1867 in Venedig. Es sind nur Skizzen des Malers im Museum von Lille und einige Kopien erhalten.
- Gemälde von Giovanni Bellini (1430-1516) London Lee Collection - (Foto) (ohne Abbildung)
- Gemälde von Christoforo Bossi Mailand, S. Eustorgio - (Foto) (siehe Abbilung links)
- Zeichnung nach einem Gemälde von Tizian. Zeichnung, WRm Inv.Nr. Z 4305 Köln, Wallraf-Richartz-Museum (ohne Abbildung)
5.2. Grabeskirche St. Eustorgio in Mailand - Hochgrab von Giovanni Balduccico aus Pisa (1336-1339), Foto
Petrus wurde zuerst in der Kirche S.Sirmpliciano aufgebahrt. Er fand seine endgültige Ruhestätte in der Kirche S. Eustorgio in einem prächtigen Hochgrab, das von Giovanni di Balduccio aus Pisa gestaltet wurde. Der Sarkophag des Heiligen wird von den sieben Tugenden getragen: Gerechtigkeit, Mäßigkeit, Tapferkeit, Gehorsarn, Hoffnung, Glauben und Liebe. Reliefs zeigen Szenen aus seinem Leben und Leiden. In der Mittelnische des Aufbaus steht die Madonna mit dem Kind, umgeben von Dominikus und Petrus Martyr. Eine Nachbildung des Grabmals befindet sich im Victoria & Albert-Museum in London. Die Portinari, eine Bankierfamilie aus Florenz, hatte von 1462-1468 an die Kirche S. Eustorgio eine Kapelle durch Michelozzo oder Filarete anbauen lassen. Sie enthält Deckenfresken mit Szenen aus dem Leben und Martyrium von Petrus Martyr, die Vincenzo Foppa um 1465 ausgeführt hat.
5.3. Jacobus de Voragine: Legenda aurea. dt. Ausg. Köln: Ludwig von Renchen 1485, T.1 251 num. Bll.2o
Voulliéme, Ernst: Der Buchdruck Kölns bis zum Ende des 15. Jhs, Bonn 1903 Nr. 626; Petrus Martyr-Legende fol. clxxxviij v. - UstBK Ennen 272 (ohne Abbildung)
Der Dorninikaner Jacobus de Voragine (um 1230 - 1298) trug 1263-1273 mit großem Arbeitsaufwand die Legenden der Heiligen zusammen, ordnete sie nach dem Ablauf des Kirchenjahres und schuf daraus die große Sammlung der "Legenda aurea". Sie war im Mittelalter überaus beliebt. In zahlreichen Handschriften Überliefert, fand sie auch schnell und häufig den Weg zum Druck. Das ausgestellte Exemplar aus der Offizin des Kölner Frühdruckers Ludwig von Renchen (1485) bringt die Legendensammlung in der damals in Köln üblichen ripuarischen (Kölner) Schriftsprache. Viele Holzschnitte mit zeitgenössischer Kolorierung illustrieren hier die Legenden.
Lit.: Die Legenda aurea des Jacobus de Voragine. Übs. von Richard Benz, Hedelbeg 1979, S.322-337